DAS KAMISHIBAI  

 

 

 

 

 

Das Kamishibai, war ein kleines japanisches Ambulantentheater.

Der Erzähler, führte es mit seinem Fahrrad oder Moped von Dorf zu Dorf. Auf dem Gepäckträger befestigte er einen Holzkasten, (gleich wie eine Schultasche), der sich auf der Frontseite öffnete. Ein Bühnenmodell, in dem er seine Geschichtsbilder einlegte um seine Geschichte in szenischer Abfolge mit Bildern zu erzählen. Die Bilder waren auf kleinem rechteckigem Papier gezeichnet.

 

Er erzählte Kindergeschichten in denen Tiere, Geheure, fantastische Wesen und natürlich Kinder die Hauptprotagonisten waren. Der Geschichtentext, zur Begleitung der wenigen und wechselnden Bilder, war kurz. Manchmal, benützte der Erzähler auch Perkussionsinstrumente (kleine Gong),  die er am Fahrrad befestigte.

 

Um seinen Unterhalt zu verdienen verkaufte er den Zuschauern, während der geselligen Unterhaltung, kleine Süßigkeiten (Lutschkaramellen).

 

Zwischen 1920 und 1950, war das Kami (Papier) shibai (Theater) sehr populär ... dann kam das Fernsehen...

 

 

              

 

 

Noch heute findet das Kamishibai in der japanischen Grundschule Einsatz im Unterricht.

 

Die Kinder müssen kleine Geschichten erdichten und dann, müssen sie deren Ereignisse und Inhalt beschreiben und illustrieren. Nachdem, präsentiert ein Erzähler, die Darstellung der Geschichte den Kindern und Lehrer und so „schenkt er sie wieder zurück“.

 

Das Kamishibai ist ein Bild und Wörtertheater.

Wegen seinem kleinen Umfang können sich aber nur wenige Zuschauer um den Erzähler und sein Theater versammeln: 10-12 Kinder, nah beieinander oder weinige Erwachsene. Denn, der Erzähler, muss eine konzentrierte Aufmerksamkeit und ein aktives Zuhören ... sowie eine verzauberte Atmosphäre für das Bühnegeschehen erobern. Wegen dem, sind kleine Räume, von Lärm geschützt, das Beste für die Vorführung, z.b.: Bibliotheken, Buchhandlungen, Klassenräume, Privathäuser, Gartenecken...

 

In Europa, sieht man wenige Kamishibaitheater, in Italien, noch weniger: so erprobte Giangili mit ihm etwas Neues. Um zu versuchen die universelle Gestalt des Erzählers mit der Europäischen und Fernöstlichen Tradition zu vereinen.

 

Sein Repertoire umfasst Kinderreimen, Tiergeschichten, Kinderabenteuer und Klassische Märchen...

 

Aber die Neuheit die Giangili anbietet findet man in seinen Geschichten für Erwachsene.

 

Auch die Begleitung mit der Drehorgel ist neu  - das Kamishibai ist auf der Drehorgel befestigt -: dies ist eine  „Italienische Uraufführung “ von Giangili!

 

 

   

 

 

    

 

 

   

 ( vedi anche "Dal mare al cielo, sussurrando..." - una installazione )

 

 

 

 

kamishibai_anna

EINE DREHORGEL, EIN KAMISHIBAI

UND DIE ZWANZIGJAHRE VON ANNA

 

Endlich eine neue Art sein Geburtstag zu feiern

Außergewöhnliche Eröffnung eines Japanischen Erzähltheaters in Europa

 

von Lucette LAFONTAINE

 

 

Es war einmal ein Mädchen, das wollte seinen zwanzigsten Geburtstag mit seinen Lieben die es aufgezogen hatten, mit seinen gleichaltrigen Freunde und seinem Verliebten, festen. Darum entschließ es sie alle an einem Sonntag in ein „Landhaus“ einzulanden und sagte: „Alle sollten nur eine Vorspeise für das Festessen mitbringen“ ich denke dann an die „Polenta ... die Bratwürstel, die Torte und .. natürlich auch an den Champagner“. Ihren Freunden, die Musiziere waren, fragte sie am Fest zu spielen. Dann sagte es noch: „Mein Geschenkswunsch wäre ein Fotoalbum mit meinen Fotos ... mit kurzen Anmerkungen versehen “.

 

So kam uns die Idee ihr eine schöne „Überraschung“ zu organisieren!

 

Auf dem Heuboden kamen ungefähr sechzig Personen zusammen. Annas Vater ist ein Fotograf, die Mutter liebt schreiben,  die Brüder, Rémy, Mario und Matteo sind Klavier und Perkussionsinstrumentenspieler und sind im gleichen auch gute Organisatoren, der Familienfreund Gili, in Italien mit einer Drehorgel, ist seit kurzer Zeit „Kamishibaierzähler“.

 

Die Mutter von Anna wählte Fünfzig Fotografien aus dem Familienalbum, klebte sie auf Steifpapier, in der Größe eines A3 Blatt und erschuf die Sequenz für die Vorstellung, schrieb den Begleitungstext und bestimmte den Titel

 

„DIE GESCHICHTE VON ANNA“

 

Die Bilder sollten eins nach dem andern, Wagrecht, vorbeilaufen und die Geschichte sollte sich zwischen Daten, Anekdoten, Ereignisse, aufrollen; mit Liebe aber auch mit einwenig Ironie ...

 

Dann suchte die Mutter im „Erinnerungskasten“ Annas erste Kleidchen: Wickeljäckchen, Pulloverchen, Babysöckchen, die ersten Schuhchen, das kleine Rosfarbige Betttüchlein ...

Dann präparierte sie ein Körbchen voll mit Wäscheklammern; die Leine war schon auf dem Heuboden gezogen.

 

Die „Überraschung“ verläufte so:

 

Alle wurden Eingeladen sich im Halbkreis rund um die Drehorgel, wo das Kamishibai befestigt war, zu setzen; nur Anna hatte einen „Prinzipessensessel“.

Gili, präsentierte den anwesenden das, für sie, unbekannte japanisches Erzähltheater, und sagte ihnen dass er das zum ersten Mal benützte  ...  also, es handelte sich um eine Außergewöhnliche Eröffnung des Kamibashitheaters!  Es ist aber folgerichtig: nämlich die alten japanische Ambulantenerzähler waren gewöhnt  Kindergeschichten zu erzählen  in denen Kinder die Hauptpersonen waren ... genau wie die ...

 

„DIE GESCHICHTE VON ANNA“

 

Alles war ruhig und still, als die Mutter von Anna beging die Kleidchen, Wickeljäckchen, Babysöckchen ... sowie die ersten Schuhchen von Anna auf die Leine zu hängen...

Dieses langsames und stilles aufhängen rührte alle, junge und weniger junge, man konnte es in ihrem Blick sehen, man spürte es in ihrem herunterschlucken.

 

Dann beging die Mutter die Geschichte von Anna Vorzulesen, Mario wechselte die Bilder, Rémy und Matteo, hängten sie dann auf die Leine die den ganzen Heuboden durchläufte, Gili, Skandierte die Geschichte mit Musikstücken.

 

Als Anna die kleinen Kleidchen, die kleine Schuhchen Nummer 17, den kleinen Bettlacken, der von ihrer Tante, die keine Kinder hatte und deren Namen Anna bekam, sah,  war sie ganz berührt ...

Sie war auch ganz Ergriffen als die Eltern erinnerten wie sie seine Geburt mit großer Freude erwarten hatten; als sie sein Verhältnis mit den Brüdern, die Eigenheit seines Charakters, die wichtigsten Erlebnisse, seine Eigenheit, seine Art Politik zu tun,  seine Freundschaften und sein Verlieben, auffrischten: die Geschichte endete, vorübergehend, mit der Fotografie von Anna mit ihrem Verliebten, begleitet mit der Melodie von „La vie en rose“.

 

Während Anna seine kurze aber schon reiche Geschichte anschaute,  entdeckte jeder anwesender sein eigener Lebenslauf, die angstvolle Unruhe der Eltern, die Lebensmühe ... und so wurde  das Fest von Anna auch für jeden einwenig auch sein Fest ...

 

Am letzten kam das Tollste: der Vater spielte mit der Mundharmonika und, mit der Passion des  Vaters der seine Tochter immer Liebt „Ninna nanna blues“ ...

 

Wir feierten noch bis spät in die Nacht ... es war so schön ... und die Sterne schauten uns zu!